Arthrose ist eine Erkrankung der Gelenke, die mit Mobilitätseinschränkungen und Schmerzen bei der Bewegung einhergehen kann. Deswegen ist es wichtig, das richtige Maß an Bewegung zu finden. Auch wenn dies von Hund zu Hund unterschiedlich sein kann, gibt es einige Dinge zu beachten, wie z. B. Untergrund, Länge und Art der Bewegung.

Wenn dein Hund an Arthrose erkrankt ist, solltest du dir darüber Gedanken machen, wie viel Bewegung dein Hund braucht und welche Art der Bewegung gut für ihn ist. In diesem Artikel klären wir die Frage, wie viel Bewegung für einen Hund mit Arthrose richtig ist, und ob ein Hund mit Arthrose beispielsweise Treppensteigen sollte.
- Wie viel Bewegung darf mein Hund mit Arthrose haben?
- Wenn dein Hund noch viel Spaß an der Bewegung hat…
- Welcher Untergrund eigenen sich für Bewegung, wenn dein Hund Arthrose hat?
- Bedenke, dass dein Hund dir immer folgen möchte!
- Schwimmen für Hunde mit Arthrose
- Dürfen Hunde mit Arthrose Treppensteigen?
- Auch Springen sollte vermieden werden
- Zusammenfassung
Wie viel Bewegung darf mein Hund mit Arthrose haben?
Die Frage nach dem Maß der Bewegung beziehungsweise der Strecke, die dein Hund zurücklegen kann, ist nicht pauschal zu beantworten. Viel wichtiger ist die Frage, wie viel Bewegung dein Hund gewöhnt ist und wie viel er in der Lage ist ohne Schmerzen zurückzulegen. Wenn du deinen Hund genau beobachtest, wirst du Anzeichen dafür feststellen, ob der Spaziergang zu lang war.
- Wird dein Hund müde und oder trottet nach gewisser Zeit nur noch langsam hinter die her?
- Schleift dein Hund nach einiger Zeit mit den Pfoten?
- Fängt er an zu stolpern und wackliger auf den Beinen zu sein?
- Läuft sich dein Hund ein, oder wird er im Laufe der Zeit immer unsicherer auf den Beinen und humpelt?
Dies wären Zeichen dafür, dass dein Vierbeiner müde wird und die Kraft in den Gliedmaßen nachlässt. Es ist wichtig, nicht über den Punkt der beginnenden Erschöpfung hinauszugehen. Die Muskulatur ermüdet und kann immer weniger ihre tragende Funktion wahrnehmen. Je müder die Muskulatur ist, desto mehr werden die ohnehin schon schmerzenden Gelenke beansprucht.
Wenn dein Hund noch viel Spaß an der Bewegung hat…
Viele Hunde haben auch trotz chronischer Gelenkerkrankung noch viel Spaß an der Bewegung. Das ist auch gut so! Denn was ist denn schöner als Lebensfreude, die sich trotz Arthrose in Bewegung äußert? Das Problem ist, dass Hunde sich nicht schonen, wie wir Menschen es aus Vernunft tun würden. Sie genießen die Bewegung, das Jagen des Stöckchens oder den Sprint am Strand, ohne sich Gedanken über die Folgen zu machen. Während der Bewegung und des Spiels wirken Adrenalin und Endorphine schmerzhemmend, sodass dein Hund währenddessen möglicherweise kaum Schmerz wahrnimmt.
Typischerweise kommt die Rechnung für den Spaß erst am nächsten Tag oder nach einer Ruhephase. Sollte dir auffallen, dass dein Hund nach ausgiebiger Bewegung oder Spiel immer wieder humpelnd aus dem Hundebett oder von der Couch kommt, ist es deine Aufgabe, die Bewegung zu regulieren. Dein Hund macht sich keine Gedanken über die Zukunft, er genießt den Augenblick. Deswegen müssen wir Menschen die Bewegung dosieren und bestimmte Arten der Belastung vermeiden, um zukünftige Schmerzen unserer Vierbeiner möglichst zu reduzieren.
Hier sind ein paar Dinge, die du vermeiden solltest:
- Verzichte auf Start-Stopp-Spiele wie Stöckchen oder Ball fangen.
- Vermeide sehr schnelle Bewegung wie Jagen.
- Springen belastet die Gelenke beim Landen (aus dem Auto, Agility usw.).
- Vermeide auch enge, schnelle Kurven und Hakenschlagen.
Welcher Untergrund eigenen sich für Bewegung, wenn dein Hund Arthrose hat?
Mit dem Fortschreiten der Arthrose-Erkrankung verlieren die meisten Hunde die Kraft und Ausdauer, sich über längere Strecken auszubalancieren. Daher strengt sie die Bewegung auf gerader Strecke und ebenem Untergrund am wenigsten an. Steinige Wege und Pfade mit vielen Baumwurzeln können deinen Hund zum Stolpern bringen. Auch Steigungen sind auf Dauer sehr anstrengend und sollten vermieden werden, wenn du das Gefühl hast, dass sein Hund danach sehr müde ist oder unterwegs ins Straucheln kommt.
Ideale Untergründe für einen Spaziergang mit einem Hund, der an Arthrose leidet, sind federnde Waldböden oder kurzes Gras. Auch gemütlich am nassen Sandstrand entlangzuschlendern kann ein angenehmer Ausflug für deinen Hund sein. Vermeide allerdings längere Zeit durch tiefen und feinen Sand zu laufen, da dies sehr schnell zur Ermüdung führen wird.
Bedenke, dass dein Hund dir immer folgen möchte!
Viele Hunde werden im Alter sogar noch anhänglicher und möchten am liebsten die ganze Zeit bei dir sein. Bedenke dies, wenn du dich auf einen langen Spaziergang mit deinem Gefährten begibst. Anders als Kinder beschweren sich unsere vierbeinigen Freunde in vielen Fällen nicht, wenn es ihnen zu lang wird und ihre Beine müde werden. Versuche daher durch Beobachtung ein angemessenes Maß für deinen Hund herauszufinden und dieses auch nicht zu überschreiten.
In der Regel ist es gesünder, die Bewegung auf zwei bis drei kürzere Einheiten aufzuteilen, als einen Gewaltmarsch pro Tag in Angriff zu nehmen. Denn regelmäßige leichte bis moderate Bewegung tut den Gelenken gut und hält sie warm und beweglich.
Schwimmen für Hunde mit Arthrose
Wenn es in der Nähe einen geeigneten Ort gibt, an dem du mit deinem Hund schwimmen gehen kannst und er Spaß dran hat, tun es! Das Wasser trägt dazu bei, das Körpergewicht zu tragen und verhindert außerdem, dass er extreme, oder schnelle Bewegungen macht.

Eine noch besser Form der Bewegung ist die Hydrotherapie. Hierbei bekommt dein Hund in der Begleitung ausgebildeter Physiotherapeuten die Möglichkeit, die Muskulatur unter Wasser zu trainieren, ohne dabei die Gelenke stark zu beanspruchen. Hydrotherapie wird in einer wachsenden Zahl von Tierarztpraxen angeboten und kann mit vielen weiteren Maßnahmen wie Chiropraktik, Akupunktur oder Physiotherapie kombiniert werden.
Dürfen Hunde mit Arthrose Treppensteigen?
Hunde, die unter Arthrose leiden, sollten nur in sehr begrenztem Umfang Treppensteigen. Beim Treppensteigen wird eine zusätzliche Belastung auf die bereits geschwächten Gelenke ausgeübt, was die Schmerzen verstärken kann.
In den meisten Fällen ist es ratsam, die Anzahl der Treppen, die der Hund bewältigen muss, zu minimieren. Alternativen wie Rampen* oder flachere Treppenstufen können in Betracht gezogen werden, um die Gelenkbelastung zu reduzieren.
Eine weitere Möglichkeit wäre, bestimmte Bereiche des Hauses mit speziellen Absperrgittern* abzuteilen, oder Treppentore zu nutzen, um zu vermeiden, dass dein Hund die Treppe benutzt und so den Gelenken weiteren Schaden zufügt.

Auch Springen sollte vermieden werden
Genau wie Treppensteigen belastet Springen die Gelenke von Hunden mit Arthrose auf eine ungesunde Weise und führt somit zu unnötigen Schmerzen. Aus diesem Grund solltest du Situationen vermeiden, in denen dein Hund gezwungen ist zu springen.
Typische Situationen sind beispielsweise:
- Ein- und Aussteigen aus dem Auto. Für diese Situationen können Hunderampen* eine sehr nützliche Hilfe darstellen, um die Gelenke deines Vierbeiners zu schützen und Schmerzen zu vermeiden.
- Springen auf Möbelstücke wie Sofa oder Sessel. Viele Hunde mögen bei ihren Besitzern auf der Couch sitzen, müssen hierfür allerdings mehrfach täglich springen. Auch in diesen Fällen können extra für diesen Zweck angepasst Rampen* Abhilfe schaffen.

Zusammenfassung
Wie du siehst, gibt es nicht die eine Antwort, die auf alle Hunde mit Arthrose zutrifft. Wichtig ist, dass du einige Dinge in Erwägung ziehst, deinen Hund gut beobachtest und anhand seines Verhaltens für euch das richtige Maß an Bewegung herausfindest. Beachte auch, dass Hunde im Moment leben und auch mit einer Arthrose-Erkrankung unter Umständen noch gerne spielen und herumtollen, obwohl sie später daran zu leiden haben. Deine Aufgabe ist es, die Bewegung zu dosieren und so für das langfristige Wohlbefinden deines Vierbeiners zu sorgen.