Labrador Retriever neigen etwas mehr als andere Hunderassen dazu, an Arthrose zu erkranken. Dies liegt vor allem an ihrer Größe und ihrer Neigung “etwas mehr auf den Rippen” zu haben. Außerdem spielt natürlich auch die häufige Vorerkrankung an Hüft- und Ellbogendysplasie eine Rolle.

In diesem Artikel beleuchten wir, warum Labrador Retriever etwas häufiger an Arthrose leiden als andere Hunde und wie du deinem Labbi trotzdem ein lebenswertes Leben schenken kannst.
Was ist Arthrose?
Bei einer Arthrose handelt es sich um eine chronische degenerative Gelenkerkrankung. Das heißt, dass es sich um eine durch Abnutzung bedingte Erkrankung handelt, deren Verlauf über die Zeit fortschreitet. Während in der Regel ältere Hunde betroffen sind, kann es auch vorkommen, dass die Erkrankung schon früh im Leben auftritt. Dies ist leider auch beim Labrador häufig der Fall. Aber warum ist das so?
Aus diesen drei Gründen leidet der Labrador etwas häufiger an Arthrose als andere Hunde:
Größe: Labrador Retriever sind relativ große Hunde. Bedauerlicherweise gibt es beim Hund einen Zusammenhang zwischen der Körpergröße und dem Auftreten von arthrotischen Gelenkerkrankungen. Das heißt, große Hunde wie der Labrador erkranken etwas häufiger an Arthrose als kleinere Hunderassen
Neigung zu Ellbogen– und Hüftdysplasie: Diese beiden Gelenkerkrankungen führen zu einer Funktionsstörung der Ellbogen- und Hüftgelenke. Im weiteren Verlauf kommt es nicht selten zur Ausbildung einer Arthrose. Da Labradore eine Neigung zu beiden Krankheiten haben, kommen auch ihre Folgen häufiger bei ihnen vor. Diese Art von Arthrose tritt ungünstigerweise schon recht früh im Leben des Hundes auf. Was auch der Grund ist, warum Labradore häufig schon in recht jungen Jahren an dieser Gelenkerkrankung leiden.
Übergewicht ist der dritte Grund, warum Labradore etwas häufiger an Arthrose leiden. Wer kennt ihn nicht, den Labbi, dessen treuen Augen ständig die Bratwurst auf der Grillparty verfolgen. Labradore fressen einfach für ihr Leben gerne. Deswegen fällt es auch sehr schwer, sie auf ihrem Idealgewicht zu halten. Die zusätzlichen Pfunde belasten die Gelenke im Laufe des Lebens dann leider mehr als das bei Idealgewicht der Fall wäre, die Folge ist eine erhöhte Neigung zu Arthrose.
Zusätzlich zum Gewicht wirkt sich auch das Fettgewebe negativ auf die Gelenkgesundheit aus. Denn dieses versetzt den Körper in einen permanenten Zustand einer unterschwelligen Entzündung. Daher kommt es bei übergewichtigen Hunden schneller zu einer chronischen Gelenkentzündung.

Anzeichen für Arthrose beim Labrador
Natürlich sind bei einer großen Anzahl betroffener Labradore die ersten Anzeichen Veränderungen des Bewegungsablaufs. Allerdings können diese fehlen. Stattdessen kommt es vor, dass sich einige Hunde zunächst nur anders verhalten, reizbar sind oder sich von der Familie absondern.
- Bewegungsunlust
- Langsamer laufen als gewöhnlich
- Aufheulen bei Berührung bestimmter Körperstellen
- Vermehrtes Liegen
- Änderung der Körperhaltung z.B. Rücken aufgezogen.
- Schwierigkeiten beim Springen auf die Couch oder in den Kofferraum.
- Schwierigkeiten, eine geeignete Schlafposition zu finden.
- Reizbarkeit
- Vermehrtes Schlafen.
- Keine Lust, Spaziergänge zu unternehmen.
- Schwer zum Spielen zu motivieren.
- Schwierigkeiten beim Kot- oder Urinabsatz.
- Vermehrte Lautäußerungen oder Stöhnen bei bestimmten Bewegungen.
Wie du siehst, kann sich eine Arthroseerkrankung auf viele Arten bemerkbar machen. Nicht jedes Mal, wenn dein Hund eine der oben genannten Verhaltensweisen zeigt, muss dies sofort bedeuten, dass eine Gelenkerkrankung vorliegt. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass Arthrose viele Gesichter hat und sich ein frühes Eingreifen durchaus lohnt.
Diagnose Arthrose beim Labrador
Wie bei allen anderen Hunden kann die Diagnose Arthrose nur ein Tierarzt durch eine gründliche Untersuchung feststellen. In der Regel werden Röntgenaufnahmen gemacht und manchmal zusätzlich Ultraschall oder andere Bildbegebungsmethoden eingesetzt.
Gerade beim jungen Hund wird besonderes Augenmerk auf die Ellbogen- und Hüftgelenke gelegt, da sie bei Labrador nicht selten von Dysplasien betroffen sind.
Lies hierzu auch:
- Ellbogendysplasie beim Hund – Wie Akupunktur bei Schmerzen helfen kann
- Hüftdysplasie und Arthrose beim Hund mit Akupressur behandeln
Arthrose beim Hunde – Was hilft?
Die Behandlung von Arthrose hat mehrere Eckpfeiler. Wichtig zu verstehen ist, dass nicht eine Maßnahme alleine den Ausschlag geben wird. Vielmehr ist es das Zusammenspiel der unterschiedlichen Dinge, die du für deinen Hund tust, die am Ende zu einer besseren Lebensqualität und einer höheren Lebenserwartung führen.
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Die Eckpfeiler der Arthrosetherapie beim Hund
Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente sind wichtig, um den Arthroseschub abklingen zu lassen und deinem Hund ein besseres Wohlbefinden zu geben. Besprich mit deinem Tierarzt, ob es sich bei der Gabe um eine Dauerbehandlung handelt, und ob du mit der Zeit die Dosis senken kannst. Im Zusammenspiel mit den folgenden Punkten kommt dein Hund häufig mit weniger Schmerzmittel zurecht.
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Zusätzliche Therapiemethoden wie Akupunktur, Chiropraktik, Physio- und Hydrotherapie haben sich auch als hilfreiche Mittel erwiesen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Zwei geeignete Maßnahmen, die du selbst durchführen kannst, sind beispielsweise die Akupressur, hier findest du eine genaue Anleitung dazu. Und die Rotlichttherapie, die sich auch als sehr hilfreich und günstig erwiesen hat, da du sie selbst täglich durchführen kannst und dabei sehr regelmäßig für einen schmerzhemmenden Effekt sorgen kannst.
Zusammenfassung
Arthrose ist, wie bei allen Hunden, auch beim Labrador eine ernst zu nehmende chronische Erkrankung. Bei früher Erkennung und zeitiger Einleitung der Therapie kann in den meisten Fällen eine gute Lebensqualität für den Hund erreicht werden. Allerdings gibt es nicht die eine Wunderpille, das Problem mit einem Streich löst. Vielmehr ist ein Zusammenspiel von medikamentöser Therapie, Anpassung von Umgebung und Bewegungsprogramm und komplementären Maßnahmen wichtig für den Behandlungserfolg.