Schwitzen beim Pferd – Ursachen und Tricks

Können Pferde schwitzen? Ja, Pferde schwitzen unter Umständen sogar recht ausgiebig. Die Ursachen für Schwitzen sind die Regulierung der Körpertemperatur, Schmerz und Stress. In seltenen Fällen können auch Erkrankungen dazu führen, dass Pferde vermehrt schwitzen.

Können Pferde schwitzen? Ja klar.

Wenn das Pferd schwitzt – die Ursachen

Genau wie wir Menschen schwitzen Pferde, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Durch die Verdunstung des Schweißes wird dem Körper Wärme entzogen und auf diesem Weg die Körpertemperatur gesenkt.

Allerdings gibt es noch andere Ursachen für Schwitzen beim Pferd.

  • Regulierung der Körpertemperatur
    • Bei Anstrengung
    • Bei Hitze
  • Stress
  • Schmerzen z.B. bei Kolik
  • Neurologische Erkrankungen
    • Horner-Syndrom
    • Verletzung von Segementalnerven
  • Endokrinologische Erkrankungen
    • Cushing

In den meisten Fällen ist davon auszugehen, dass ein Pferd schwitzt, weil es auf eine erhöhte Außentemperatur oder auf körperliche Anstrengung reagiert.

Im nächsten Absatz wirst Du sehen, dass dies relative Parameter sind, die bei jedem Pferd unterschiedlich sind und auch über das Jahr schwanken können.

Wenn ein Pferd schwitzt ohne Belastung

Wie oben beschrieben, nutzt ein Pferd das Schwitzen zur Regulierung der Körpertemperatur. Diese kann natürlich auch durch äußere Faktoren steigen, ohne, dass das Pferd belastet wird.

Wenn ein Pferd schwitzend in der Box oder auf der Weide steht, ohne körperlich zu arbeiten, liegt dies in den meisten Fällen an der Außentemperatur.

Wir Menschen können uns dem Wetter entsprechend anziehen. Pferde haben einen viel langsameren Mechanismus, um sich dem Wetter anzupassen – den Fellwechsel.

So kommt es auch häufiger in den Übergangszeiten im Frühling und Herbst vor, dass Pferde in Ruhe schwitzen. Zu diesen Zeiten wechseln sich häufig wärmere Tage mit kühlen Tagen ab, während die Sonne zur Mittagszeit noch sehr kräftig sein kann.

Warm und Kalt sind also immer relative Größen, die im Zusammenhang mit dem aktuellen Zustand des Haarkleides gesehen werden müssen.

Schwitzen im Fellwechsel

Zuerst solltest Du mit Sicherheit an die Gesundheit Deines Pferdes denken. Während das Schwitzen an sich in den meisten Fällen ein ganz normaler Prozess ist, kann er doch ein paar gesundheitliche Risiken für Dein Pferd bergen.

Schwitzen ohne Belastung kommt bei Pferden in den meisten Fällen zu den Jahreszeiten des Fellwechsels vor. Zu dieser Zeit haben wir es in Mitteleuropa auch mit schnell wechselnden Temperaturen zu tun.

Dies führt zu einer Häufung von Atemwegsinfekten, weil sich Pferde verkühlen und ihr Immunsystem so anfälliger für Infektionen wird.

Dickes Fell schützt vor Kälte, kann aber zu warm sein, wenn die Sonne scheint.

Abrupte Temperaturwechsel, insbesondere von einer warmen Umgebung, in der Dein Pferd möglicherweise geschwitzt hat, in eine nasskalte Umgebung sollten auf jeden Fall vermieden werden.

Was Du tun kannst, wenn Dein Pferd schwitzt

Während wir das Wetter nicht beeinflussen können, gibt es doch ein paar Strategien, wie wir auf äußere Einflüsse reagieren können, um unsere Pferde vor schnellen Temperaturstürzen zu schützen.

Decken halten warm

Sorge für einen gut belüfteten Stall. Denn ist die Temperatur im Stall stickig warm, ist der Unterschied zur Außentemperatur sehr groß. Pferde, denen es im Stall zur warm war und geschwitzt haben, könnten sich nach dem Austrieb auf die Koppel verkühlen und Rücken– sowie Atemwegserkrankungen erleiden.

Abschwitzdecken* sind geeignet, um Dein Pferd sicher abtrocknen zu lassen, nachdem es geschwitzt hat. Es sollte vermieden werden, ein nassgeschwitztes Pferd in die Box oder auf die Weide zu stellen, bevor es nicht komplett abgetrocknet ist.

Ein Solarium kann den Trocknungsprozess deutlich beschleunigen und ist gleichzeitig eine sehr wohltuende Angeleinheit für den Rücken.

Scheren ist vor allem für Sportpferde eine gute Möglichkeit, um schnelles Schwitzen zu vermeiden. Nach der Arbeit trocknen sie schneller wieder ab, so ist die Gefahr eines verkühlten Rückens etwas reduziert. Gleichzeit müssen geschorene Pferde gewissenhafter vor kalten und vor allem nassen Wettereinflüssen geschützt werden.

Pferdedecken helfen geschorene Pferde warmzuhalten oder verhindern indirekt übermäßiges Schwitzen, wenn sie geschickt eingesetzt werden. Wer sein Pferd an kalten Tagen eindeckt, kann damit die Ausprägung eines zu warmen Winterhaarkleides vermeiden und hat somit die Möglichkeit an warmen Tagen auf die Decke zu verzichten. Dies kann Schwitzen in Ruhe oder zu schnelles Schwitzen beim Reiten etwas vorbeugen.

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Achtung: Wer bei der Steuerung des Fellwechsels auf eine Decke setzt, muss natürlich auch sicherstellen, dass diese angenommen wird, wenn die Temperaturen steigen. Denn sonst, nun ja, schwitzt das Pferd.

Weiter Ursachen für Schwitzen beim Pferd

Neben den physiologischen Ursachen für sie Schweißproduktion gibt es auch krankhafte Gründe, die bei Pferden zum Schwitzen führen können.

Extreme Schmerzen, wie sie beispielsweise eine schwere Kolik verursacht, führen in vielen Fällen auch zum Schwitzen. Neben Koliken können auch andere Schmerzursachen, wie Verletzungen, vor allem solche, die mit einem Schock einhergehen, zur Schweißproduktion führen.

Nicht selten führen auch Schwierigkeiten beim Atmen bei einem akuten Schub des Equinem Asthmas zum Schwitzen. Dies ist auf die große Anstrengung beim Benutzen der Atemmuskulatur zurückzuführen.

Stress, hervorgerufen durch eine ungewohnte Situation, wie beispielsweise ein Transport kann dazu führen, dass einige Pferde beginnen zu Schwitzen. Daher bietet es sich an, auf einem Transport stets eine Abschwitzdecke dabei zu haben.

Endokrinologische Erkrankungen, wie das Cushing-Syndrom, führen durch zwei Faktoren zum vermehrten Schwitzen beim Pferd. Erstens neigen betroffene Pferde zu der Ausbildung eines sehr langen Haarkleides und zweitens kommt es durch die hormonelle Fehlsteuerung zu einer vermehrten Schweißproduktion.

Achtung: Solltest du den Verdacht haben, dass dein Pferd an einem Cushing-Syndrom leidet, warte nicht mit der Abklärung, denn die Erkrankung kann auch zu Hufrehe führen.

Einseitiges Schwitzen oder einzelne verschwitzte Hautregionen haben meist neurologische Ursachen. Infrage kommen beispielsweise Schäden einzelner Nerven oder das sogenannte Horner-Syndrom, bei dem es typischerweise zur einseitigen Schweißbildung am Kopf und Hals kommt.

Zusammenfassung

In den meisten Fällen schwitzen Pferde, um die Körpertemperatur zu regulieren. Diese kann aufgrund der Außentemperatur oder auch aufgrund körperlicher Arbeit oder Belastungen, wie Asthma erhöht sein. Manche Pferde schwitzen durchaus in Ruhe, dies ist gehäuft in den Übergangszeiten im Frühling und Herbst zu beobachten.

Schwitzen aufgrund von Erkrankungen ist meist leicht zu erkennen, da es mit weiteren deutlichen Symptomen einhergeht. Eine Ausnahme sind das Cushing-Syndrom und das Horner-Syndrom.

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