Stallschuhe sind ein wichtiges Utensil für jeden, der mit Pferden zu tun hat. Die Anforderungen an diese Schuhe sind häufig höher als an Straßenschuhe für den Alltag. Stallschuhe sollen wasserdicht sein, auch im Winter warm halten und möglicherweise auch den Schuh mit einer Stahlkappe vor Unfällen schützen.

In diesem Artikel erfährst du meine persönliche Erfahrung mit Stallschuhen und wie ich zu denen gekommen bin, die ich wahrscheinlich für immer tragen werden.
Was ich unter Stallschuhen verstehe
Wenn wir über Stallschuhe sprechen, ist es erstmal wichtig, dass wir die gleiche Auffassung von der Art Fußbekleidung haben, über die ich im folgenden Artikel schreiben werden.
Ich verstehe unter Stallschuhen für den Pferdestall ein Paar Schuhe, die robust und möglichst wasserdicht sind, während sie jedoch zeitgleich bequem zu tragen sind und dem Fuß möglichst guten Schutz vor Verletzungen durch Pferdehufe bieten. Außerdem sollten sie schnell und einfach an und auszuziehen sein, da der Wechsel von Stallschuhen in Reitstiefel oder Alltagsschuhe möglicherweise mehrmals täglich stattfindet. Auch wäre es praktisch, einen Stallschuh zu haben, der sowohl im Sommer, als auch im Winter tragbar wäre.
Meine Erfahrungen mit Stallschuhen
Ich bin in Stallschuhen aufgewachsen und stehe auch heute fast täglich den Großteil des Tages in entsprechenden Tretern. Da ich in meiner Jugend viel geritten bin, hatte ich meistens etwas leichtere Exemplare, die sich auch gut zum Reiten eignen. Der Nachteil war, dass mit im Winter die Zehen abgefroren sind und das Betreten matschiger Paddocks verlässlich zu nassen Füßen führte.
Weil ich zum Anfang meiner Berufstätigkeit als Tierarzt einen etwas solideren Schutz gewünscht haben, kaufte ich mir Stallschuhe mit Stahlkappen von einer bekannten Reitsportmarke in der Preisklasse von 60 bis 80 €.
Diese Schuhe gefielen mir zuerst auch recht gut. Bis dann der Winter kam. Da die Sohle nicht gut isolierte, waren die Füße immer kalt. Außerdem löste sich nach kurzer Zeit die Innensohle und bei beiden Schuhen riss das Leder an den Hacken quer über die ganze Länge der Hinterseite ein.
Das war also nichts. Diese Schuhe mussten nach einem Jahr als Fetzen entsorgt werden.
Die Kosten für ein Jahr Tragen lagen also bei 60 bis 80 € (sind jetzt teurer als damals).
Bei diesen Stallschuhen bin ich gelandet
Nachdem ich eingesehen hatte, dass ich meine Arbeits- und Stallschuhe nach einem Jahr entsorgen konnte, ohne auch nur viel Spaß an ihnen gehabt zu haben, musste ich mich nach einer Alternative umsehen.
Meine Kriterien für die neuen Stallschuhe waren:
- weitestgehend wasserdicht
- robust
- sollten eine Stahlkappe haben.
- bequem
- schnell an und auszuziehen.
- im Sommer und Winter tragbar
Meine Wahl fiel auf Redback Chelsea Boots. Die australische Firma Redback Boots wirbt damit, Lederschuhe für Arbeiter herzustellen, die einen hohen Anspruch an Sicherheit, Tragekomfort und Langlebigkeit legen.
Also genau das, wonach ich suchte!
Die neuen Stallschuhe schlugen mit etwa dem Doppelten zu Buche, wie meine vorherigen, die ein Jahr gehalten haben. Jetzt mussten sie zeigen, was sie können!
Dieser Artikel ist etwas off-topic
Normalerweise geht es hier um Akupressur und Akupunktur beim Pferd. Erfahre hier mehr zum Thema!
Erster Eindruck
Redback Stallschuhe kommen in einem schönen Roten Karton, mit der namensgebenden Rotrückenspinne darauf. Doch kommen wir zu dem, was wirklich zählt!
Das erste Mal reinschlüpfen. Geht einfach (vorausgesetzt, die Größe stimmt). Die beiden Laschen (oder Pull-on Loops) erleichtern den Einstieg in die Treter. Ist man einmal drinnen im neuen Stallschuh braucht, man nichts mehr machen außer loslaufen. Es müssten keine Schnürsenkel gebunden werden oder andere Verschlüsse geschlossen werden.
Die ersten Schritte in den neuen Schuhen haben zu einem “äääh krass” Erlebnis geführt. So robust und einfach, wie der Schuh von außen aussieht, so bequem und federnd ist das Tragegefühl.
Der erste Eindruck war also schonmal positiv. Doch entscheidend ist natürlich, ob die neuen Stallschuhe auch auf Dauer halten, was sie versprechen. Das schauen wir uns im nächsten Absatz an.

Wie schlagen sich die Redbacks im Dauereinsatz?
Mein erstes Paar Redback Boots habe ich fast 5 Jahre lang an jedem Arbeitstag, also den ganzen Tag lang getragen.
Die Schuhe mussten durch Matsch warten, haben in Pfützen gestanden, sind in Berührung mit Exkrementen, Blut und Chemikalien gekommen und auch die Stahlkappe wurde regelmäßig getestet.
Die Redbacks haben standgehalten.
Natürlich sammeln sich im Laufe der Zeit Spuren auf dem Leder der Stallschuhe an. Aber dieser Schuh altert in Würde. Man sieht, dass er schon viel erlebt hat, ohne dass er über lange Zeit an Bequemlichkeit und Beständigkeit verliert.
Wie wasserdicht ist der Stallschuh?
Der Definition nach ist dieser Stallschuhe meines Wissens nach nicht wasserdicht. Ich kann mich im alltäglichen Einsatz allerdings nicht an nasse Füße erinnern. Für den Gang über die nasse Pferdekoppel, das matschige Paddock oder das Durchqueren einer flachen Pfütze reicht es allemal.
Ich würde vermeiden, den Wasserspiele höher als den unteren Rand der beiden elastischen Seitenteile ansteigen zu lassen. Diese sind mit Sicherheit nicht wasserdicht!

Ein Stallschuh mit Stahlkappe
Einige Leute suchen nach einem Stallschuh mit Stahlkappe. Dies bieten die Redbacks, denn sie sind sowohl mit als auch ohne Stahlkappe erhältlich.
Meine Stahlkappen sind über die Jahre mehrfach getestet worden und haben gehalten, was sie versprochen haben.
Sind Redback Stallschuhe für den Winter?
Solltest du nicht stundenlang im Schnee unterwegs sein wollen, sind diese Stallschuhe auch für den Winter geeignet. Die Sohle ist sehr dick und isoliert die Fußsohle effektiv vom gefrorenen Untergrund. Auch besitzt der Schuhe eine ausreichende Dehnbarkeit, sodass du ein zweites Paar Socken anziehen kannst.
Wer allerdings nach gefütterten Stallschuhen für den Winter sucht, musst sich ein weiteres Paar Schuhe zulegen. Mit diesem Feature können Redbacks nicht aufweisen.
Sind Redbacks Stallschuhe für den Sommer?
Im Herkunftsland Australien sind diese Schuhe sehr beliebt und werden auch dort zur heißen Jahreszeit getragen. Die elastischen Seiten sind durchaus atmungsaktiv und sorgen für ein wenig Belüftung.
Klar ist allerdings auch, dass ein geschlossener Stallschuh mit Stahlkappe nicht das Tragegefühl von Flip-Flops haben kann. Wenn die Temperaturen über die 30 Gradmarke steigen, wird es naturgemäß etwas wärmer in den Boots.

Wo sind die Schwachstellen dieser Stallschuhe?
Vorweg muss man sagen, dass ich diese Schuhe bestimmt 3 bis 4 Jahre täglich getragen und viele Kilometer damit zurückgelegt habe, bevor sich wirkliche Schwachstellen gezeigt haben. Im Einklang mit anderen Erfahrungsberichten im Internet ist die Sohle irgendwann am Ende.
Bei mir war es so, dass sie mit der Zeit nicht mehr ganz so federnd war, wie zu Beginn. Bei Menschen, die keine optimal gerade Fußung haben, kann es sein, dass die Sohle über die Jahre ungleichmäßig abgenutzt und komprimiert wird. Allerdings muss man sagen, dass sich der Sohlenabrieb im Allgemeinen in Grenzen hält.
Was mir hingegen positiv auffiel ist, dass die Innensohle selbst nach 5 Jahren nahezu intakt ist. Bei den Stallschuhen, die ich zuvor besaß, war diese bereits nach wenigen Monaten komplett im Eimer.
Fazit
Ich liebe meine Redbacks. Wenn ich im Stall aus dem Auto steige, und aus irgendeinem Grund keine Redbacks trage, fühle ich mich nicht komplett angezogen. Obwohl diese heavy-duty Stallschuhe fast das Doppelte wie meine vorherigen gekostet haben, waren die Kosten pro Jahr deutlich niedriger, da sie beim mir etwa 4-5 Jahre dem täglichen Gebrauch standhalten.
Meine alten Redbacks trage ich durchaus auch noch für kleinere Einsätze im Garten zum Beispiel. Man kann nicht sagen, dass sie richtig “kaputt” sind wie die Vorgänger. Aber für den alltäglichen Gebrauch dürfen es gerne etwas weniger ausgeschlatschte Stallschuhe sein.